08.03.2022

Exklusiv bei den jazzopen: Celeste und Jorja Smith

Jamaica im Blut, Musik im Herzen und Seele in der Stimme – so werden die britischen Jungstars Celeste und Jorja Smith bei ihrer einzigen Show in Deutschland mit einem smoothen Soul-Abend am Donnerstag, 14. Juli, den Schlossplatz zum Schmelzen bringen. Während Celeste mit Hits wie Stop This Flame oder Tonight Tonight längst die Radiostationen erobert hat, gehört Jorja Smith zur Kategorie der Streaming-Queens. Der Song der BRIT-Award-Gewinnerin (2019 Best Female) Be Honest wurde weltweit im Netz 250 Millionen Mal aufgerufen.

Manche Lebenswege lassen sich nicht nur an Erfahrungen, sondern tatsächlich in Kilometer messen. So wie bei Celeste. Der Vater stammt aus Jamaica, die Mutter aus England. Sie lernen sich in Los Angeles kennen, dort wird Celeste auch geboren. Nach der Trennung der Eltern beginnt die Reise mit ihrer Mutter. Zurück nach England, dann Mexiko, wieder Kalifornien und schließlich Saltdean, ein Kaff nahe Brighton, Südengland. Kein Wunder, dass sie sagt: „Meine Songs sind wie Landkarten, die mir helfen, mich in meiner Welt zurechtzufinden.“

Vom Tagebuch zum Soul

Als Kind schreibt sie Gedichte, vertraut ihrem Tagebuch alles an und findet doch sehr bald heraus, dass Musik die natürlichste Art für sie ist, sich auszudrücken. Schuld daran ist der Großpapa. Bei Ausflügen in seinem alten Jaguar laufen immer die gleichen CDs. Aretha Franklin, Ella Fitzgerald, Nina Simone. „Das hat mich wahnsinnig beeinflusst“, erinnert sich Celeste, die bei allen musikalischen Versuchen doch immer wieder beim Soul landet und mit ihrer Stimme den Spuren großer afroamerikanischer Sängerinnen folgt. Ein Gefühl, das bis in die Haarspitzen reicht. „Früher“, sagt Celeste, „habe ich meine Haare geglättet. Aber irgendwann begann ich ganz bewusst, meinen Afro zu tragen.“ Ihr erstes Album aus dem vergangenen Jahr heißt deshalb auch ganz bewusst Not your Muse – „Ich bin nicht eure Muse.“ Darauf finden sich ihre bekannten Songs wie Stop This Flame, Tonight Tonight oder Love is Back, die sie bei den jazzopen mit ihrer ganz eigenen Persönlichkeit präsentieren wird. Vergleiche mit Amy Winehouse mögen ihr schmeicheln, aber sie ist überzeugt: „Man muss den Leuten schon zeigen, was dich von anderen unterscheidet.“

Wie der Papa, so die Tochter

Bei Jorja Smith, die den Abend auf dem Schlossplatz abschließen wird, verlief der Weg nach oben etwas geordneter. Aufgewachsen in der Nähe von Birmingham entdeckte der jamaikanische Vater, Mitglied einer Neo-Soul-Band, schon bald das Talent der Tochter. Jorja beginnt früh, Klavier zu spielen und erhält ein Stipendium für die renommierte Musikhochschule ihrer Heimatstadt Walsall. Sie versucht sich an der Oboe, nimmt klassischen Gesangsunterricht und schreibt unzählige Songs. Mit 18 zieht es sie dorthin, wo die Musik spielt: London. Sie jobbt bei Starbucks und arbeitet an ihrer Karriere. Ihre erste Single Blue Lights sorgt dank ihrer rauchig-zarten Stimme im Netz für großes Aufsehen und wurde bis heute allein bei Spotify über 167 Millionen Mal gestreamt. Nach ihrer Single On My Mind wird sie von Kritikern als große Zukunftshoffnung gefeiert, tritt 2018 mit dem Gewinn des Critics Choice-Preis bei den BRIT Award in die Fußstapfen von Adele und präsentiert ihr erfolgreiches Debutalbum Lost & Found. Sie gewinnt ihren ersten BRIT Award, feiert den Erfolg mit Be Honest, gibt weltweit ausverkaufte Shows. Im vergangenen Jahr veröffentlicht sie ihr zweites Album Be Right Back, ein Signal auch an die jazzopen-Besucher. Denn: „Was ich damit sagen wollte ist“, so Jorja, „dass, wenn diese Songs schon aus mir raus müssen, es auch Leute geben muss, die sie anhören.“